20. August 2019
I have this thing with Bad Gastein
Bad Gastein – Der Kurort erfindet sich neu
Später hörte ich dann, Bad Gastein, das sei doch dieser Ort, wo alles stillsteht. Wo kein einziges Hotel mehr offen halt, weil der Putz von den Wänden bröckelt. Und dann erzählte mir jemand anderer, Bad Gastein? Ist das nicht diese Gemeinde im Salzburger Land, die der Wasserfall in zwei Hälften teilt? Schließlich erklärte mir eine dritte Person, dass Bad Gastein das „Monte Carlo der Alpen“ genannt wird und Designhotels wie Schwammerl aus dem Boden schießen. Na, was jetzt?
Es ist an der Zeit diesen geheimnisvollen Ort aufzusuchen. Und diesmal bin ich mit dem Erzählen und Erklären an der Reihe…
Bad Gastein, das ist dieser Ort, wo ich mich ehrfurchtsvoll ins Hotel De L’Europe geschlichen habe. Keine Sorge, ich habe nichts Illegales gemacht, die Eingangstür stand offen. Aber einmal diesen prächtigen gläsernen Luster betrachten, das Stiegenhaus empor laufen, Geschichte atmen und den Blick Richtung Wasserfall richten, ja, das hat schon was…
Bad Gastein – Sommer.Frische.Kunst
Bad Gastein, das ist der Ort, wo einmal im Jahr die Sommer.Frische.Kunst stattfindet. Die Ausstellungsräume findet man überall. Das kann zum Beispiel die Sendestation am Stubnerkogel sein, wo der Künstler Victor Ash das höchste Street Art Kunstwerk Europas geschaffen hat. Das kann am Quellplatz sein, wo der Däne Jeppe Hein eine Modified Social Bench aufgestellt oder der Pavillon an der Kaiser-Willhelm-Promenade, wo Jorinde Vogt ihre Werke ausstellt.
Bad Gastein, das ist der Ort, wo der deutsche Kaiser Wilhelm I über 20 Jahre lang seine Kuraufenthalte plante. Nach ihm ist eine Promenade benannt, die bis ins Kötschachtal reicht. Bei einem Spaziergang sind schöne Ausblicke garantiert, zusätzliche Unterhaltung bekam ich in Form eines Eichhörnchens, das keckernd seine Nüsse verteidigte.
Bad Gastein – Der Ort mit dem Wasserfall
Bad Gastein, das ist der Ort, wo sich ein Wasserfall mitten durch den Ort bahnt. Je nach Wetterlage führt die Gasteiner Ache mehr oder weniger Wasser. Bei meiner Ankunft waren es Unmengen, zuvor hatte es einige Tage geregnet. Gewaltige Wassermassen brausten über die Kaskaden, ein Aufenthalt auf der Terrasse des neu eröffneten Café Kraftwerk war unmöglich, die Gischt war zu heftig.
Bad Gastein, das ist der Ort, wo man immer wieder damit rechnen muss, auf besondere Gebäude zu treffen. Einerseits weil sie leer stehen, andererseits weil man sie nutzbar macht und somit Neues mit Alten verbindet. Schaut einfach im Café im Kraftwerk vorbei und ihr wisst, was ich meine.
Bad Gastein, das ist der Ort, wo man sich was trauen muss. Die Fahrt mit der Stubnerkogelbahn ist noch harmlos, für den Gang über die 140 Meter lange Hängebrücke, die zwischen Bergstation und Sendeanlage gespannt ist, sollte man auf jeden Fall schwindelfrei sein. Als ich mit einer der ersten Gondeln hochfahre, ist noch wenig los und ich bin die erste, die sich über die leicht schwingende Stahlseilkonstruktion wagt. Vom Stubnerkogel aus starten übrigens viele Wanderwege.
Bad Gastein, das ist der Ort, wo man im Ginger n’Gin das Barbecue neu definiert. Mir hat es auf jeden Fall geschmeckt, an die Vorspeise (Selleriecreme, Kräuteröl, Balsamico) werde ich mich ewig erinnern.
Diese Reise erfolgte auf Einladung von Gasteinertal Tourismus und fand im August 2016 statt.
Hotel l’Europe
Rooms & Appartements
Kaiser Franz Josef Straße 14
http://www.europe-gastein.at/
SommerFrischeKunst
http://www.sommerfrischekunst.de/
Kraftwerk Café
Wasserfallstr. 7
http://www.gasteinertal.com/kraftwerk/
Hängebrücke am Stubnerkogel
http://www.skigastein.com/de/sommer/stubnerkogel/haengebruecke
Ginger n’Gin
Kaiser Franz Josef Straße 14
http://www.gingerandgin.at/
Ein Jahr später verbrachte ich ein Wochenende im Gasteinertal.
Ein wilder Ort voller Geschichten!
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Am liebsten würde ich als Wolkenbeobachterin in einem Baumhaus leben. Bis zur Decke vollgestopft mit Büchern, versteht sich. Denn die verschlinge ich, seit ich denken kann. Ich bin eine Vielleserin, durch und durch. Irgendwann hab‘ ich selbst mit dem Schreiben angefangen. Weil ich mich erinnern möchte. Weil sich auf Papier gebracht vieles leichter sagen lässt. Weil ich kleinen und großen Dingen mit den richtigen Worten das nötige Gewicht verleihen will. Wie eine Geschichtenerzählerin. Meine Texte packe ich wie Geschenke in Formulierungen ein – und der Leser packt sie aus.