Fernweh

Bali – Liebe auf den zweiten Blick

Bali und ich, das war keine Liebe auf den ersten Blick, eher ganz im Gegenteil. Zum einen fühlte ich mich ständig von Tieren umzingelt. Ameisen in allen Größen belagerten meinen Frühstückstisch und Mücken suchten sich mit stechsicherer Präzision jene Schwachstellen meine Körpers aus, die ich nicht mit Gelsencreme erreichte oder vergessen hatte einzuschmieren, das Ohrläppchen…

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Von Olivenbäumen in Istrien, die in der Sonne glitzern

Liebes Istrien, ich muss mich bei Dir entschuldigen, denn ich habe Dir Unrecht getan. Ich habe Dich immer als Familien- und Seglerdestination abgestempelt. Von den Städtchen Porec, Rovinj und Pula hatte ich natürlich schon mal gehört. Je nach Besucher wurden sie mir als „wunderbar, pittoresk, mittelalterlich, kitschig, überrannt und trotzdem einzigartig“ beschrieben. Jetzt, nach meinem…

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Am Fischmarkt in Mutrah

Die weiß-gefleckte Katze sitzt inmitten einer Menschenmenge am Fischmarkt in Mutrah und schleckt genüsslich etwas vom Boden auf. Um sie herum feilschen Männer in langen weißen Gewändern um den Preis der Thunfische, die vor ihnen auf dem Asphalt liegen. In der Luft liegt der Geruch von frischen Fisch, wonach auch sonst? Sardinen werden in Schubkarren…

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Mongolei – Ein Leben im Kloster

Der alte Mann im Kloster in der Ongij-Kloster in der Mongolei zeigt uns seine Schätze. Jede Schublade und jede Schranktür wird sorgfältig geöffnet, jeder Ziegel inspiziert, jedes Foto holt er vom Schrank, mustert es von vorne und von von hinten. Und dann beginnt er zu erzählen und er weiß zu jedem Stück eine eigene Geschichte.…

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Ein Liebesbrief an Marseille

Lieber Jean-Claude Izzo, ich habe es geschafft, endlich bin ich da, in Ihrer Stadt, in Marseille. Gerade eben habe ich im TGV den ersten Teil Ihrer „Marseille-Trilogie“ beendet oder sagen wir lieber, „eingesogen“. Schon zum dritten Mal lese ich dieses Buch. Jetzt packe ich es in meinen Rucksack, steige aus dem Zug, trete vor die…

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Frischer Fisch auf Cabo Verde

Ich esse gerne Fisch. Noch lieber esse ich frischen Fisch. Aber am liebsten esse ich frischen Fisch aus dem Meer. Und spätestens jetzt kapituliere ich. Denn was in Österreich auf den Teller kommt, ist meistens ein panierter Zander oder Forelle blau, selten ein Saibling. Das unterscheidet sich gehörig von dem, was auf Cabo Verde auf…

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Fogo heißt Feuer

Zuerst rannten die Hunde. Fast genau zehn Stunden vor dem Vulkanausbruch auf Fogo am 23.November 2014 flüchteten die Tiere aus dem Talkessel Chã das Caldeiras. Noch in dieser Nacht wuchs der Pico Pequeno, ein Nebenkegel des Pico de Fogo, um ein vielfaches an. Der Berg entlud sich am Vormittag des Folgetages mit heißen Lavaströmen. Fogo heißt Feuer. Seefahrer…

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Reisenotizen Canal du Midi

Das Wasser im Canal du Midi sieht aus als hätte man einem Kind einen Malkasten in die Hand gedrückt und befohlen, für die Farbe des Wassers nur die braunen und für den Himmel nur die grauen Farbknöpfe zu verwenden. Doch das unfolgsame Kind hat den Auftrag missachtet, es hat den Pinsel ins Schwarz getaucht, zusätzlich…

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Wer nicht hupt, lebt gefährlich!

Der Rauch der Kretek Zigarette kitzelt in meiner Nase. Normalerweise mag ich es nicht, wenn Taxifahrer rauchen, aber im Moment ist es mir egal. Wir stehen auf einer Straße zwischen Ampana und Luwuk in Sulawesi und warten auf das Handzeichen des Straßenarbeiters zur Weiterfahrt. Neben uns wird gebaggert. Wieder einmal hat sich eine Straße in…

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Flandern – Der weiße Fleck auf meiner Landkarte wird bunt

Flandern, vor wenigen Tagen warst Du noch ein großer, weißer Fleck auf meiner Landkarte. Meine einzige Erinnerung an Dich habe ich einer Melodie aus einer Comicserie zu verdanken, die irgendwann in den 80ern im Fernsehen lief: Niklaas, ein Junge aus Flandern. Die Serie ist traurig. Ein Waisenjunge spielt die Hauptrolle und wurschtelt sich, begleitet von…

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Ein wilder Ort voller Geschichten!

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Am liebsten würde ich als Wolkenbeobachterin in einem Baumhaus leben. Bis zur Decke vollgestopft mit Büchern, versteht sich. Denn die verschlinge ich, seit ich denken kann. Ich bin eine Vielleserin, durch und durch. Irgendwann hab‘ ich selbst mit dem Schreiben angefangen. Weil ich mich erinnern möchte. Weil sich auf Papier gebracht vieles leichter sagen lässt. Weil ich kleinen und großen Dingen mit den richtigen Worten das nötige Gewicht verleihen will. Wie eine Geschichtenerzählerin. Meine Texte packe ich wie Geschenke in Formulierungen ein – und der Leser packt sie aus.

Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie